Artikel: Sebastian Hamel (Grafschafter Nachrichten) NORDHORN

Wenn die „Berrytones“ auftreten, ist der Publikumsandrang
garantiert: Nach ihrer Gründung vor vier Jahren hat die Grafschafter
Big Band am Sonntagabend ihr zweites Weihnachtskonzert gegeben – und
das wieder vor vollem Haus.

700 Menschen verfolgten den Auftritt des Ensembles unter Leitung des aus Manchester stammenden Dirigenten und
Namensgebers Andrew Berryman. Unter dem Motto „Let’s swing for X-Mas“ stimmten die „Berrytones“ zumeist schwungvoll, bisweilen aber auch andächtig auf das Weihnachtsfest ein. Die vielen Probenstunden haben sich wahrlich gelohnt: Der laute, voluminöse Klang der Big Band füllte den großen Saal der Alten Weberei bis in die letzte Ecke.

Immer wieder stellten auch Solisten ihr Können unter Beweis. So etwa Matthias Wilkens, der mit seinem Saxofonspiel dem Publikum gleich Szenenapplaus entlockte. In „God Bless The Child“ übernahm er selbst das Dirigat und gab so Berryman die Gelegenheit, ein Posaunen-Solo zu performen. Auch die Trompeter Raimund Focks- Müter und Heinz-Gerd Bökenfeld, die Drummer Bart Hopster und Sven Helbig sowie Bariton-Saxofonist Robert Wijnands wurden für ihre Soli gefeiert.

Eine zentrale Rolle spielte auch diesmal wieder der Gesang: Chananja Schulz, die von Beginn an mit den Berrytones“ auftritt und in der Grafschaft längst für ihre stimmgewaltigen Darbietungen bekannt ist, bekam mit Anthony Carney aus Bremen einen charismatischen und überaus begabten Gesangspartner zur Seite. Ein besonders dynamisches Duett meisterten die beiden bei der Interpretation des weltbekannten Klassikers „Jingle Bells“ – doch auch einzeln brillierten die Soulsänger: Chananja Schulz etwa mit dem Mariah-Carey-Weihnachtskracher „All I Want For Christmas Is You“ oder dem nur durch Jürgen Laumann an der Gitarre begleiteten „Bang Bang (My Baby Shot Me Down)“, Anthony Carney unter anderem mit Roger Ciceros „Ich atme ein“ und dem Prince-Hit „Purple Rain“. Begleitet wurden diese Stücke auch durch Violinistin Karin Christoph, die ebenfalls aus Bremen stammt.


Berryman übernahm die Moderation des Konzerts, führte mit Witz und Charme durch den Abend und gab interessante Informationen zu den Stücken. Die Konzertbesucher quittierten die Leistung der Akteure mit stehenden Ovationen und kamen daraufhin in den Genuss mehrerer Zugaben. Es sei im Vorfeld unter den Mitwirkenden eine regelrechte Diskussion darüber entbrannt, mit welchem Stück – einem flotten oder einem ruhigen – die Leute am besten nach Hause zu entlassen sind, meinte Andrew Berryman. Auf das zunächst als Schlusslied angekündigte und auf Englisch, Niederländisch und Deutsch vorgetragene „Stille Nacht“ folgte
dann aber doch noch eine temperamentvolle Version von „Jingle Bells“, wobei die Zuhörer aufgefordert waren, mit ihren Schlüsseln zu klingeln
und so das Schlittengeläut zu imitieren.

Stephan Jansen, Gründer
und Erster Vorsitzender der „Berrytones“, dankte allen Beteiligten sowie den Sponsoren Grafschafter Volksbank und Use-Magazin. Da auch diesmal das Interesse größer war als die Anzahl der zur Verfügung stehenden
Karten, soll es im kommenden Jahr zu Weihnachten neben der Abendveranstaltung auch ein Familienkonzert am Nachmittag geben, sagte Jansen im Gespräch mit den GN.